Komitee «Pro Kunstmuseum Olten»

Ein trauriger Tag für die Kulturstadt Olten!

Das Komitee «Pro Kunstmuseum Olten» zeigt sich überrascht und enttäuscht ob der deutlichen Ablehnung des Verpflichtungskredits für die Projektierung des neuen Kunstmuseums an der Kirchgasse 10 und die Entwicklung der Liegenschaft Kirchgasse 8 durch die Oltner Bevölkerung. Offenbar überwogen bei einer Mehrheit finanzielle Bedenken, doch hat die Stadt eine riesige Chance verpasst, den langjährigen politischen Prozess mittels Volksentscheid zu legitimieren. «Heute ist ein trauriger Tag für die Kulturstadt Olten und das Kunstmuseum im Speziellen», sagen Sarah Baschung und Walter Straumann, die das überparteiliche Komitee leiten.

Nur 46 Prozent der Oltner Stimmbevölkerung sagen JA zum Verpflichtungskredit von 2,5 Mio. Franken und damit auch JA zum Projekt Kunstmuseum Olten. Nachdem das Gemeindeparlament in der Vergangenheit verschiedentlich die Stossrichtung zur Erneuerung des Kunstmuseums an der Kirchgasse vorgegeben hatte, zuletzt vor exakt zwei Jahren mit einem einstimmigen Entscheid, stellt sich nun eine Mehrheit der Oltner Stimmbürgerinnen und Stimmbürger gegen den eingeschlagenen politischen Weg. Damit wurde nach Meinung des Komitees «Pro Kunstmuseum Olten» die Gelegenheit verpasst für eine Attraktivierung der Kirchgasse und eine Aufwertung der Innenstadt mitsamt Munzingerplatz. Vor allem ist dieses Nein am 25. September auch ein Entscheid gegen die so dringend notwendige Sanierung der beiden Liegenschaften an der Kirchgasse 8 und 10 und die unabdingbare Weiterentwicklung des Kunstmuseums.

Offenbar bewogen monetäre Argumente eine Mehrheit der Stimmbevölkerung, dem Projektierungskredit über 2,5 Mio. Franken nicht zuzustimmen. Das gilt es zu akzeptieren. Fakt ist nun aber: Der Status quo dauert an, das Kunstmuseum bleibt an der Kirchgasse 8 und der Sanierungsbedarf steigt weiter an. Die Gefahr, dass der Betrieb aufgrund der mangelhaften Gebäudestatik ganz geschlossen werden muss, ist latent. Einen Plan B hatte die Stadt im Vorfeld der Abstimmung nicht präsentiert, es wird nun an der Oltner Exekutive sein, möglichst rasch neue, mehrheitsfähige Lösungsvorschläge zur Beseitigung dieses Dilemmas zu präsentieren. «Man kann schon sagen, dass wir heute Nachmittag vor einem Scherbenhaufen stehen», sagt Komitee-Co-Präsidentin Sarah Baschung. Heute sei «ein trauriger Tag» für die Kulturstadt Olten. Dabei hatte im Vorfeld der Abstimmung just das Zusammengehen vieler kultureller Institutionen die Hoffnung beim Pro-Komitee geweckt, dass eine Mehrheit der Oltnerinnen und Oltner gewillt ist, die Chance zur Attraktivierung der Innenstadt zu packen. Ein Trugschluss, wie das Abstimmungsresultat in aller Deutlichkeit aufzeigt.